Schöner schlafen

Das Schlafzimmer gilt als Stiefkind der Wohnraumgestaltung. Dabei würde gerade dieser Bereich viel mehr Aufmerksamkeit verdienen.
Plus: Die besten Tipps für besseren Schlaf.

Fröhlich entspannte Frau im Schlafzimmer-Bett

Fragt man nach der persönlichen Rangordnung der einzelnen Wohnbereiche, liegen stets Wohnzimmer und Küche, meist auch noch das Bad vorne. Kaum jemand wird das Schlafzimmer als essenzielle Wohlfühlzone definieren, obwohl es jener Raum ist, in dem wir daheim – normale Schlafgewohnheiten vorausgesetzt – die meiste Zeit verbringen.

Die geringe beigemessene Bedeutung hat wohl mit der speziellen Rolle zu tun: Das Schlafzimmer ist der intimste Bereich des eigenen Heims, hier lässt man keine Gäste rein, hier gibt es nichts zu repräsentieren. Außerdem nimmt man im Schlaf den Großteil des Aufenthalts ja gar nicht wahr. Diese Auffassung ist allerdings ein Fehler, denn man unterschätzt die Tatsache, wie sich angenehme Umgebungseinflüsse auf das Unterbewusstsein auswirken. Gerade in einem zunehmend hektischer werdenden Alltag stellt das Schlafzimmer den letzten Rückzugsort in die absolute Privatsphäre dar. Eine wohlige Umgebung wird sicher dabei helfen, mit den Ereignissen des Tages abzuschließen und innere Ruhe zu finden.

Wichtigstes Ziel wird ein sanfter und einladender Gesamteindruck sein. Deshalb lassen sich, ein wenig flapsig formuliert, die drei wichtigsten Gestaltungsregeln für den Schlafbereich folgendermaßen definieren: Harmonie, Harmonie und noch einmal Harmonie.

Da der Raum ein ruhiges und stimmungsvolles Ambiente haben soll, bietet sich eine Ton-in-Ton-Gestaltung bei Farben und Materialien an. Die Farbwahl bleibt dabei natürlich Geschmackssache. Helle Töne bringen eine freundliche Atmosphäre, ein eher dunkler Eindruck sorgt für mehr Geborgenheit. Kräftige Farbtupfer sind erlaubt, sie sollten allerdings nicht zu viel Aufregung ins Arrangement bringen. Natürlich sollte der Raum einen etwaigen Kuschelfaktor bieten. Ein sicherer Tipp in dieser Richtung ist der umfassende Einsatz von Textilien.

Zusätzliche Polster und Plaids kann es gar nicht genug geben und eine hübsche Tagesdecke wird das akkurate Bettenmachen ersparen. Zur Gemütlichkeit gehört aber auch, dass man beim morgendlichen Aufstehen etwas warmes Weiches unter den Füßen haben möchte. Bei Parkett- oder Keramikböden sollten daher die Teppiche so platziert sein, dass man die ersten Wege über flauschige Inseln zurücklegen kann.

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Das Bett im Mittelpunkt

Weil es vorrangig um guten Schlaf geht, spielt das Bett die Hauptrolle bei der Einrichtung. Ob Sie sich für eine Variante mit oder ohne Kopfteil, für einen Holzrahmen oder ein Boxspring-Bett entscheiden, bleibt eine individuelle Sache.

Was aber auf alle Fälle zu berücksichtigen ist: 

  • Die Konstruktion muss stabil und mit massiven Beschlägen versehen sein.
  • Da jeder Mensch im Schlaf schwitzt und dabei Feuchtigkeit abgibt, sollte die Unterkonstruktion eine gute Durchlüftung der Matratze gewährleisten.
  • Bei Bettbreiten über 140 cm ist eine Unterteilung sinnvoll, was auch individuell angepasste Lattenroste und Matratzen ermöglicht.
  • Falls Verstell-Funktionen gewünscht sind, sollten diese leicht zu betätigen sein.
  • Sparen Sie nicht bei der Bettgröße, der Mehrpreis wird sich sicher bezahlt machen.
  • Bei knapp bemessenen Raumverhältnissen ist ein Bettkasten von Vorteil, lassen sich hier gut eine zweite Bettgarnitur und anderes verstauen.

Die optimale Matratze: Probieren geht über Studieren.

Auch wenn es für viele Menschen eine unangenehme Situation sein mag, eine neue Schlafstätte in aller Öffentlichkeit auf ihre Bequemlichkeit hin zu testen, sollte man sich dafür doch mehr als nur ein paar Minuten Zeit nehmen und auch verschiedene Liegestellungen versuchen. Da die Matratze einen beträchtlichen Einfluss auf die Entspannung des Körpers und damit die Schlafqualität hat, würde man hier am falschen Platz sparen.

Übrigens: Selbst qualitativ hochwertige Matratzen haben nach spätestens zehn Jahren das Ende ihres Lebenszyklus erreicht.

Stauraum & Ambiente

Die sonstige Einrichtung wird stark von den räumlichen Gegebenheiten abhängen. Auch lassen sich ungünstige Proportionen durch die Möblierung ausgleichen. Beispielsweise strecken maximal hohe Schränke einen Raum, während eine als zu hoch empfundene Decke niedriger wirkt, wenn sie dunkler als der Rest des Raumes ist. Spiegeltüren an Schränken lassen das Schlafzimmer größer erscheinen und Schiebetüren verbessern das Raumgefühl. Offene Regale können leicht unordentlich wirken, generell sollten Stauräume versteckt werden. Im Idealfall sieht man schon bei der Planung einen begehbaren Schrankraum zwischen Schlafzimmer und Bad vor.

Bei großzügigen Platzverhältnissen empfiehlt sich ein zusätzliches Sofa oder ein bequemer Sessel, um den Charakter des ganz privaten Rückzugsortes zu verstärken. Eine Bank bildet einen idealen Abschluss des Bettes. Sie ist nicht nur als Ablage praktisch, sondern kann auch als kurzfristige Sitzgelegenheit dienen. Die Nachtkästchen sollten groß genug sein, um die persönlichen Sachen ordentlich aufnehmen zu können. Zur Betonung der privaten Atmosphäre des Raumes gehört natürlich auch eine individuelle Ausstattung. So kann ein Familienerbstück als Stil-Statement dienen und/oder geschickt platzierte Accessoires den gleichen Zweck erfüllen. Besonders hübsch wirken dabei kleine Gruppen von optisch aufeinander abgestimmten Gegenständen.

Der Blick auf eventuell liegengebliebene Arbeit bringt nur Unruhe in die Abklingphase des Tages, deshalb sollte ein privater Arbeitsplatz nicht im Schlafraum untergebracht werden. Lässt sich das nicht vermeiden, ist zumindest ein Sichtschutz (Paravent, Regal) zu empfehlen.

Licht, Luft & Ordnung

Die ideale Lichtstimmung ist im Schlafbereich natürlich eher gedämpft, was am besten mit indirekter Beleuchtung erzielt wird. Eine zentrale Lichtquelle wäre eher zu vermeiden, für ausreichende Ausleuchtung beim Lesen sorgen Nachttisch- oder Stehlampen. Die Verdunkelung ist ebenfalls mit Bedacht zu wählen. Es sollte ein wenig Tageslicht durchscheinen können, damit der körpereigene Bio-Rhythmus nicht durcheinandergerät.

Pflanzen im Schlafbereich sind eine heikle Angelegenheit. Sie sollten auf jeden Fall geruchsneutral sein und – wie etwa Aloe Vera – Sauerstoff und Feuchtigkeit abgeben. Bogenhanf wird ob seiner luftreinigenden Wirkung gegenüber Haushaltsgiften sogar von der NASA empfohlen, Ähnliches gilt aber auch für die Grünlilie. Ordnung ist nicht nur das halbe Leben, sondern bringt auch besseren Schlaf.

Durch die maximale Privatsphäre mag für manche die Versuchung groß sein, es hier ein wenig lockerer angehen zu lassen oder den Raum gar als (dauer-)provisorische Abstellfläche zu missbrauchen. Es werden aber vor dem Einschlafen die deutlich besseren Signale ans Unterbewusstsein weitergegeben, wenn im wahrsten Sinne des Wortes alles in Ordnung ist.

Gute Nacht: 7 Tipps für besseren Schlaf

1. Vermeiden Sie spannende Filme oder intensives Internetsurfen. Lesen beruhigt die Psyche deutlich besser und schneller.

2. Meiden Sie jede Art von Aufregung – positiv wie negativ. Deshalb weg mit dem Smartphone. Social Medias sollten vor dem Einschlafen tabu sein.

3. Geben Sie Körper und Geist Zeit zum Runterkommen. Zwei Stunden vor dem Schlafengehen sollte kein Sport betrieben oder hitzige Diskussionen geführt werden.

4. Entrümpeln Sie noch außerhalb des Schlafbereichs Ihre Seele von der Alltagslast.

5. Feste Gewohnheiten helfen. Legen Sie ein Prozedere fürs Schlafengehen fest, das Sie dann auch jeden Abend einhalten.

6. Nicht ans Schlafen denken. Druck schadet nur. Wenn es gar nicht funktioniert, lieber noch etwas Ablenkung suchen und dann einen neuen Versuch starten.

7. Kuscheln hilft. Studien haben erwiesen, dass die Körperwärme des Partners dem Einschlafprozess dienlich ist: Eine Wärmeflasche hat einen ähnlichen, wenn auch begrenzten Effekt.

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